Einsame Landschaften, ein spektakulärer Ausblick, grenzenlose Freiheit – das ist wohl, was die meisten mit Vanlife verbinden. Aber zum Camping gehören auch die ganz normalen Sachen. Aufs Klo gehen zum Beispiel. Stille Örtchen in der Natur sollte man doch genügend finden. Aber warum ist es nicht die beste Idee, sich einfach hinter den nächsten Baum zu hocken? Und wie löst man die Klo-Problematik sonst am besten?

Abgelegene Stellplätze und Wildcampen werden immer beliebter. Kein Wunder – wenn man die Natur ganz für sich hat, kann man richtig eintauchen und die Magie spüren. Logisch, dass man mit diesen Orten achtsam und respektvoll umgeht. Dazu gehört auch, sie so zu hinterlassen, wie man sie vorgefunden hat. Bei Müll und Co. ist das für die meisten selbstverständlich. Woran viele nicht denken, sind ganz andere Hinterlassenschaften. Nämlich Urin und Kot, die in der Landschaft zurückbleiben. Vor allem in beliebten Camper-Regionen in Südeuropa ist das schon lange zu einem echten Problem geworden.

Campen ohne Klo – ein Platzproblem

In vielen kompakten Campervans gibt es keinen Platz für eine eigene Badkabine. Außerdem ist es oft schöner, im Grünen aufs Klo zu gehen. Im Camper steht das gute Ding nämlich oft quasi direkt neben dem Campingkocher oder dem Kopfkissen. Wenn man nicht gerade alleine unterwegs ist, bedeutet das ziemlich wenig Privatsphäre.

Jetzt könnte man sagen, was ist schon so schlimm daran, draußen auf Toilette zu gehen? Ist das nicht sogar sowas wie Dünger für den Boden?

Sch*** ist nicht gut für die Umwelt

Ganz so einfach ist es leider nicht. Zurückgelassener Kot und Urin können für die Umwelt nämlich zum echten Problem werden. Im Notfall geht es natürlich nicht anders, als sich hinter den nächsten Baum zu hocken. Vereinzelt ist das auch nicht das Problem. Die Masse macht es kritisch. Wenn du selbst schon mal an einem beliebten Stellplatz in Portugal oder Spanien Halt gemacht hast, weißt du bestimmt, was wir meinen.

Der Mensch scheidet pro Tag um die 400 bis 500g aus. Die Exkremente brauchen ein Jahr, um vollständig abgebaut zu werden. Wenn man sich jetzt vorstellt, dass 10, 20, 30 Camper:innen ihre Hinterlassenschaften in der Natur lassen, wird das Problem schon etwas deutlicher. Dazu kommen Klopapier und andere Hygieneprodukte, die die Landschaft vermüllen.

Aber auch ohne zusätzlichen Müll leidet die Umwelt unter der Notdurft. Urin und Kot können nämlich in das Grundwasser einsickern und es belasten. Außerdem besteht für die heimische Flora und Fauna das Risiko, sich über die Fäkalien mit verschiedenen Erregern zu infizieren. Pflanzen werden durch den hohen Salzgehalt des Urins angegriffen. In der Summe ist bei einer dauerhaften Belastung also nicht mehr so viel übrig von der unberührten Landschaft.

Das stört natürlich auch Anwohner:innen. Immer wieder gibt es Beschwerden über rücksichtslose Camper:innen, die dadurch das zu Hause von Einheimischen verunreinigen.

Campen mit Klo – welches soll es sein?

Was heißt das jetzt? Sind abgelegene Stellplätze oder Wildcamping ohne eigenes Klo tabu? Ob du wildcampst solltest du dir generell zweimal überlegen – egal ob mit oder ohne Toilette. In weiten Teilen Europas wird es nicht gerne gesehen. Gerade in Südeuropa drohen Camper:innen hohe Geldstrafen. Außerdem gibt es so viele wunderschöne Plätze, an denen du auch legal stehen darfst.

Auf abgelegene Stellplätze solltest du Umwelt und Mensch zuliebe auch verzichten, solange du kein WC an Bord hast. Mittlerweile gibt es ja eine Vielzahl an Lösungen in verschiedenen Preisklassen und für verschiedene Ansprüche an Komfort.

Chemieklo vs. Trockentrenntoilette

Am häufigsten mit auf Reisen sind wohl Chemieklo und Trockentrenntoilette. In der Nutzung ähneln beide dem ganz normalen Klo. Der Unterschied liegt in der „Lagerung“ der Fäkalien und in der Entsorgung. Du musst entscheiden, welche Aspekte dir besonders wichtig sind.

Icon_ChemietoiletteChemietoiletten

Bei Chemietoiletten kommen chemische Zusätze zum Einsatz, die Urin und Kot direkt zersetzen. So soll möglichst wenig Geruch entstehen, was beim Transport im Fahrzeuginneren natürlich wichtig ist. Wichtig ist – die chemischen Zusätze dürfen auf keinen Fall in die Umwelt gelangen. Deshalb müssen spezielle Entsorgungsstationen angefahren werden. In einer Umfrage mit 100 Camper:innen haben wir rausgefunden, dass es genau das ist, was an der Klosituation beim Vanlife besonders nervt – das Entsorgen und Ausleeren der Kanister. Außerdem sind die Zusätze in den meisten Fällen alles andere als umweltfreundlich. Obwohl es mittlerweile auch schon einige umweltfreundlichere Alternativen gibt.

Icon_Trockentrenntoilette

Trockentrenntoilette

Eine umweltfreundlichere Alternative stellt die Trockentrenntoilette dar. Anders als bei der Chemietoilette werden hier mit Hilfe eines Einsatzes Kot vom Urin getrennt. So kommen flüssige Bestandteile in einen Kanister, während die festen in einem Eimer mit Einstreu landen. Dadurch das Urin und Kot getrennt sind, entsteht kaum Geruch. Natürlich müssen Kanister und Eimer trotzdem regelmäßig geleert werden. Und natürlich geht auch das auf keinen Fall in der Natur. Aber auf Chemiezusätze kann verzichtet werden.

Genau aus diesem Grund haben wir uns bei unserem BADEON Heckbad für eine Trockentrenntoilette von Kildwick entschieden.

#Campierenmitmanieren

Vanlust_Gebot für Camper:innen

Vanlust – 10 Gebote für Camper:innen

Inspiriert zu diesem Blogartikel hat uns übrigens Vanlust. Vanlust ist eine Wissensplattform für nachhaltiges uns bewusstes Reisen. Das Team rund um Gründer Mogli informiert mit Podcasts, Blog und Co. darüber, wie Vanlife achtsamer und mit mehr Rücksicht auf Natur und Mensch gelebt werden kann.

Im Rahmen ihrer Kampagne #CampierenmitManieren hat das Team 10 Gebote für Camper:innen aufgestellt. Gerade jetzt, wo Camping immer beliebter wird, ist es wichtig, Menschen dafür zu sensibilisieren, wie sie ihre Reisen mit Respekt Mensch und Natur gegenüber gestalten. Denn oft können Kleinigkeiten schon viel bewirken.

Eines der 10 Gebote ist für uns mit Bezug auf unser Heckbad aktuell besonders relevant:

Notdurft in der Natur: Ob groß oder klein, halte die Umwelt rein. Toilettenpapier und der Inhalt von (Chemie-) Toiletten gehört nicht in die Natur.

Aber auch die anderen Gebote sind natürlich absolut wichtig und richtig. Darauf wollen wir in einem weiteren Artikel eingehen. Wenn du magst, kannst du hier aber auch noch mehr darüber nachlesen.

Fazit – auf dem eigenen Klo sitzt es sich am besten

Zum Campen gehört der Drang nach Freiheit einfach dazu – wir wollen was erleben. Trotzdem sollten wir natürlich darauf achten, dass wir damit nicht anderen Menschen, Tieren oder Pflanzen schaden. Auch nicht, wenn wir mal müssen.

Wenn du auch Orte ohne Sanitäranlagen anfahren willst, solltest du ein eigenes WC an Bord haben. Als Notlösung findet man im Camper immer noch irgendwo Platz für eine kompakte Trockentrenntoilette oder eine Alternative. Wenn du mehr Wert auf Komfort legst, könnte unser BADEON Heckbad genau das Richtige für dich sein. Mit BADEON hast du ein vollwertiges Bad inklusive WC, Waschbecken und Dusche an der Anhängerkupplung dabei. Transportiert wird das Ganze als kompakte Heckbox, sodass sogar noch Fahrradträger Platz haben.

Wenn es gar nicht anders geht, ist natürlich auch mal der nächste Baum in Ordnung. Achte darauf, dass du dabei ausreichend Abstand zu Wasserquellen und Wegen hältst. Grabe ein ca. 30 cm tiefes Loch und verschließe es nach dem Toilettengang wieder. Auch, wenn es vielleicht ein bisschen eklig klingt – nimm dein benutztes Klopapier mit und entsorge es ordnungsgemäß.

Wirklich problematisch wird die Klosache erst in der Masse. Deshalb wollen wir zum Abschluss nochmal auf die 10 Gebote von Vanlust zurückkommen:

Camper:innen sind keine Rudeltiere. Wenn der Platz schon voll ist, suche dir einen anderen.

Es gibt so viele wunderbare Orte, an denen noch nicht so viel los ist. Außerdem gibt es mittlerweile auch viele wunderschöne naturnahe Campingplätze mit Sanitäranlagen, die so gar nichts mit Spießertum am Hut haben. Denn letztendlich gilt das Motto: Hinterlasse nichts als deine Fußspuren. 👣